+++ Kassenpatienten warten länger +++ 08.02.2006
Kassenversicherte können ein Lied davon singen: Wer in der Facharztpraxis vorspricht, um einen Untersuchungstermin zu bekommen, muss sich oft Monate gedulden, selbst wenn er akut erkrankt ist und dringend Behandlung braucht.
Privatpatienten sind da besser dran - ein kurzer Anruf reicht meist aus, und oft schon am selben Tag nimmt sich der freundliche Doktor Zeit. Aus Sicht der Ärzte ist das verständlich: Die Orts-, Ersatz- und Betriebskrankenkassen erstatten immer weniger für die gleiche Leistung, die privaten Krankenversicherer zahlen in aller Regel deutlich höhere Sätze als die Gesetzlichen. Nur mit einem ausreichenden Anteil von Privatpatienten erzielen niedergelassene Mediziner in Deutschland noch ein „standesgemäßes“ Einkommen. Verbraucherschützer halten die Ungleichbehandlung von gesetzlich und privat versicherten Patienten für nicht akzeptabel. Ärztevertreter sehen allerdings kein Problem, „solange keine Lebensgefahr vorliegt“, argumentiert Andreas Köhler von Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Die gängige Praxis werde sich auch nicht ändern, weil ein niedergelassener Mediziner zwei oder drei Kassenpatienten behandeln müsse, um das gleiche Honorar zu erzielen wie beim Privatkunden. Wer schnelle medizinische Versorgung will, sollte also über den Abschluss einer privaten Krankenversicherung nachdenken. Aus der Gesetzlichen in eine Private wechseln kann jeder Arbeitnehmer, dessen Jahreseinkommen über der Versicherungspflichtgrenze von … Euro liegt. Selbstständige und Freiberufler können sich unabhängig von der Einkommenshöhe privat versichern. Neben der bevorzugten Behandlung beim Fach- oder Hausarzt hat man als Privatversicherter noch viele weitere Vorteile: Je nach gewähltem Tarif gehören dazu die freie Arztwahl, volle Kostenerstattung auch für alternative oder sehr teure Behandlungsmethoden, die Zuzahlungsfreiheit bei Medikamenten oder die Behandlung durch den Naturheilkundler.
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